Umkehrdach

Das Umkehrdach ist eine Abdichtungsform auf flachgeneigten Dächern mit Abdichtung. Bei einem Umkehrdach liegt die Dämmstoffebene oberhalb der Abdichtungsebene. Der typische Abdichtungsaufbau auf einer Massivdecke ist von außen nach innen:

  • Vlies
  • Dämmung
  • zweite Abdichtungslage aus Bitumen
  • erste Abdichtungslage aus Bitumen
  • Tragdecke auf Ortbeton
  • Da die Dämmstoffebene hierbei der Witterung ausgesetzt ist, muss ein dafür bauaufsichtlich zugelassener Dämmstoff eingesetzt werden. Typisch hierfür sind Dämmstoffe aus extrudiertem Polystyrol (XPS). Diese werden unter Auflast (Kies, Betonplatten o.vgl.) verlegt.

    Da beim Umkehrdach Niederschlagswasser unter die Dämmplatten gelangt und dabei Wärmeenergie von der warmen Decke aufnimmt, muss die U-Wert-Berechnung entsprechend DIN EN 6946 Anhang D korrigiert werden. Wird oberhalb der Umkehrdämmung ein Vlies zur Wasserableitung verlegt, kann diese U-Wert-Korrektur entfallen.

    In MF Bauphysik gehen wir davon aus, dass ein wasserleitendes Vlies verlegt wird und eine Korrekturberechnung nach DIN EN 6946 nicht erforderlich ist. Das Vlies ist in der Bauteilbibliothek im Ast "Vliese" enthalten.

    PDF Basiswissen Bauphysik Teil I